Eine der schönsten Dorfkirchen in der näheren und weiteren Umgebung ist wohl unsere Pfarrkirche  St. Oswald.

Doch so schön sie sich jetzt darstellt, so umfangreich waren die Renovationen, die in der Vergangenheit durchgeführt wurden.

In den 50er Jahren wurde der Dachstuhl mit hohem Kostenaufwand instandgesetzt. Das Gebälk, unter dem sich das Gewölbe im Innern der Kirche befindet, war zu jener Zeit in einem sehr schlechten Zustand. Dadurch übertrug sich das Gewicht des Dachstuhles immer stärker auf das Gewölbe, indem sich infolgedessen zunehmend Risse zeigten.

Als dann während eines Gottesdienstes ein Stück Mauerwerk, das sich im Gewölbe gelöst hatte, auf den Mittelgang fiel, glücklicherweise, denn so blieben die Gottesdienstbesucher unverletzt, war der Zeitpunkt gekommen, den Dachstuhl zu reparieren. Dabei wurden schwere Eisenträger eingefügt, die auf den Außenwänden auflagen und sich über die ganze Breite der Kirche erstreckten. Das Gewicht des Dachstuhles wurde dadurch auf die Mauern übertragen; gleichzeitigt wurde so das Gewölbe entlastet. Gegen Ende der 50er Jahre wurde das Erdreich rings um die Kirche von Gemeindemitgliedern von Hand 2 Meter tief ausgehoben, das Fundament mit einem Betongurt ummantelt und die restliche Ausgrabung mit Kalksteinen aufgefüllt. Den Abschluss bildete ein Pflaster. Durch diese Maßnahme hoffte man, ein Austrocknen der zu jener Zeit mit Salpeter durchsetzten und daher sehr feuchten Mauern zu erreichen; man nahm an, die Feuchtigkeit würde dadurch entstehen, dass Oberwasser in tiefere Schichten eindringt. Nachdem der erhoffte Erfolg ausblieb, wurde ein neues Verfahren angewendet, um die Feuchtigkeit in den Außenwänden zu verringern. Im Abstand von ca. 50 cm wurden Entlüftungsrohre in das Mauerwerk eingefügt - wiederum waren keine Verbesserungen festzustellen.

Im Jahre 1965 wurde der Kirchenvforplatz ausgebaut; im Zusammenhang damit wurde auch das zuvor erwähnte Pflaster wieder entfernt.

In den Jahren 1968 / 1969 wurde eine  Innenrenovation durchgeführt. Die Außenwände wurdnen an ihrr Innenseite mit einem neuen Verputz versehen und zuvor chemisch behandelt. Desweiteren wurde ein neues Gestühl angeschafft.

Man war der Meinung, dass eine Behandlung des Mauerwerks von innen dazu führen könnte, dessen Feuchtigkeit zu verringern bzw. zu beseitigen. Die Kosten für die gesamte Renovation beliefen sich auf ca. 125 000,- DM, wovon
ca. 40 000,- DM auf das Gestühl und ca. 85 000,- DM auf das Mauerwerk entfielen.

Im Jahre 1970 wurde für ca. 77 000,- DM eine neue Orgel angeschafft, was zu einem tiefen Einschnitt in der Gestaltung des Innenraumes unserer Pfarrkirche führte. Der Innenraum bzw. das Kirchenschiff war bis dahin geprägt durch 2 Emporen im Eingangsbereich zu unserer Kirche. Der Platz auf der oberen Empore war für die neue Orgel nicht ausreichend.
Um diese auf der unteren Empore installieren zu können, mußte die obere entfernt werden.

1972 wurde die Innenrenovierung der Sakristei vorgenommen. Gleichzeitigwurde eine Lautsprecheranlage angeschafft.

Unsere Pfarrkirche bot nun Ende 1972, was ihr Inneres betraf, ein sehr schönes Bild im Gegensatz zu ihrem Äußeren.

In den Jahren 1983 /1984 wurde unsere Pfarrkirche außen renoviert.
Im 1. Bauabschnitt wurde der Turm instandgesetzt. Dabei bot es sich an, die Turmuhren- und Läuteanlage einer Generalüberholung zu unterziehen.
Im 2. Bauabschnitt wurde das Kirchenschiff und die Sakristei erneuert.
Die Gesamtkosten der Außenrenovation betrugen ca. 800000,- DM.

Über die Anschaffung neuer Glocken berichtet diese Festschrift an anderer Stelle.
Im Jahre 1978 wurde der Stahl glockenstuhl feuerverzinkt, da hier und da großflächig Rost sichtbar wurde. Dabei wurde der Glockenstuhl vollständig abmontiert, während die Glocken im Turm verblieben; sie wurden aus dem Glockenstuhl gehoben und an höherer Stelle wieder aufgehängt.

Im Jahre 1987 wurde in unserer Pfarrkirche eine Diebstahlsicherung eingebaut.
Dies war deshalb nötig, weil sich neben anderen wertvollen Statuen in unserer Kirche eine ebenso wertvolle Pieta befindet (Darstellung der Muttergottes mit dem Leichnam Christi auf dem Schoß).

Die mit Salpeter durchsetzten Außenwände machten bereits in 1987 eine erneute Innenrenovation notwendig. Dabei kam ein von Fachleuten empfohlenes neues chemisches Verfahren zur Anwendung. Zu diesem Zweck mußte das Kirchengestühl vollständig entfernt werden.

Die Gestaltung des Chores wurde bei dieser Renovation miteinbezogen; die Kommunionbank wurde entfernt und der Altarraum durch die Entfernung von 2 Kinderbänken vergrößert.

Im Jahre 1990 wurde eine Firma aus Echterdingen beauftragt, einen neuen Volksaltar und einen neuen Ambo zu fertigen. Damit sollte die 1987 begonnene Innenrenovation abgeschlossen werden.
Der bis dahin vorhandene provisorische Volksaltar aus Holz wurde entfernt.
Der Unterbau des neuen Volksaltares ist mit Weintrauben verziert.

Diese weisen auf die Gleichsetzung von Christus mit dem Fruchtbarkeitssymbol "Weinstock" hin. Für den Ambo wählte der Echterdinger Künstler ein Motiv in Anlehnung an die Erzählung vom Fischzug des Apostels Petrus.

Die Altarweihe nahm am 3. Februar 1991 Herr Weihbischof Bernhard Rieger vor.
Die Kosten für den neuen Volks altar mit Ambo betrugen ca. 61 000,- DM.

Abschließend sei angemerkt, daß uns unsere Pfarrkirche auch in Zukunft finanziell enorm belasten wird.

Sowohl am Turm als auch am Chor sind bereits wieder erste Anzeichen von Salpeterauswüchsen erkennbar. So bleibt zu hoffen, daß es uns gelingen möge, unsere Pfarrkirche als dem Mittelpunkt in unserer Gemeinde in einem guten Zustand zu erhalten.