Die folgenden Texte/Seiten/Bilder sind aus der Festschrift anlässlich der 300-Jahrfeier von 1998 übernommen.
Katholische Kirche Justingen
Chronik Kirchengeschichte von Justingen
1090 | Urkundliche Ersterwähnung der Adelsfamilie von Justingen |
1236 | Urkundliche Ersterwähnung des Dorfes Justingen |
1275 | Urkundliche Ersterwähnung der dem Heiligen Oswald geweihten Pfarrkirche Justingen |
1471 - 1472; 1494 | Erwähnung einer von den Freiherren von Stöffeln gestifteten Frühmeßkaplanei in der Pfarrkirche Justingen. 1581 durch Michael Ludwig von Freyberg aufgelöst. |
1477 - 1511 | Der Mathematiker und Astronom Johannes Stöffler (1542 - 1531) als Pfarrer in Justingen |
1486 | Bauinschrift im Keller des alten Pfarrhauses |
um 1500 | Stiftung des Taufsteins in die Pfarrkirche. Der Stein trägt die Wappen der Familien von Justingen, von Bubenhofen un von Hohenhöwen. |
1514 | Die kleinste Justinger Glock, das Wetterglöcklein, wird angeschafft. |
1537; 1543 - 1544 | Erwähnung eines lutherischen Pfarrers in Justingen. Bildwerke werden aus der Pfarrkirche entfernt. |
1539 - 1547 | Der schlesiche Reformator Caspar von Schwenckfeld (1489 - 1561) hät sich mit Unterbrechungen auf Schloß Justingen auf. Justingen wird Mittelpunkt der Sekte der Schwenckfeldianer. |
um 1550 | Die Pfarrkirche hat drei Glocken und eine Turmuhr. |
1550 - 1561 | Schwenckfeld erneut mit Unterbrechungen auf Schloß Justingen |
1556 | Pfarrer in Justingen ist der Katholik Hans Preg |
1571 - 1584 | Pfarrer in Justingen ist der Schwenkfeldianer Daniel Friedrich |
1584 - 1589 | Pfarrer in Justingen ist der Katholik Georg Oßwald |
1589 - 1630 | Lutherische Pfarrer in Justingen. Anscheinend blieben größere Teile der Justinger Bevölkerung dem Katholizismus verbunden: "Kirchweg" nach Gundershofen. |
um 1606 | Wiederaufstellung der Bildwerke in der Pfarrkirche durch Freifrau Rosamunde von Freyberg geb. Gräfin von Ortenburg. Demonstrative Prozession der Katholiken durch Justingen. |
1630 | Mai 9: Feierliche Wiedereinführung des katholischen Gottesdienstes in Justingen |
1618 - 1648 | Dreißigjähriger Krieg: Froben von Freyberg entfernt die größte Justinger Glocke und läßt sie einschmelzen. |
1659 - 1662 | Bau der St. Sebastians-Kapelle in Ingstetten auf Veranlassung von Freiherr Heinrich Adam Keller von Schleitheim. Weihe am 09.08.1662 durch den Weihbischof von Konstanz. Die Kapelle erhält zwei Glocken. |
1675 | Gründung der Skapulierbruderschaft. Der Feiertag der Bruderschaft, der 16. Juli wird in der Folge zum wichtigsten kirchlichen Feiertag in Justingen. |
1685 | Neue Glocke von Glockengießer Theodosius Ernst, Ulm |
1692 | Grabstein für anna Magdalena Adelheid von Freyberg geb. Gräfin von Crieching in der Pfarrkirche |
1696 - 1698 | Neubau des Kirchenschiffs der Pfarrlirche auf Veranlassung von Josef Albrecht von Freyberg. Mauerwerk: Johann Widemann, Maurermeister in Ehingen, Dachstuhl: Nikolaus Egg, Zimmermeister in Justingen, Kirchenstühle: Sebastian Wahl, Ort unbekannt. Von der alten Kirche bleiben der Chor und der untere Teil des Turmes erhalten. |
1708 | Stiftung einer Kaplanei auf Schloß Justingen durch Joseph Albrecht von Freyberg |
1711 | Einbau einer Orgel durch den Orgalbauer Chrysostomus Baur in Ulm. Vermutlich wurde für den Orgelbau eine zweite Empore in die Kirche eingezogen. |
1717 | Bau der Kapelle in Hütten. |
1719 | Dezember: Weihe der Pfarrkirche und der Kapelle auf dem Schloß Justingen sowie vermutlich der Kapelle in Hütten durch Weihbischof Ferdinand Konrad von Geist. |
1751 | Verkauf der Herrschaft Justingen durch die Familie von Freyberg an das Herzogtum Württemberg. Württemberg verspricht, Justingen beim Katholizismus zu lassen. Die Kaplanei des Schlosses Justingen wird nach Allmendingen verlegt, die Schloßkapelle wird in der Folgezeot verweltlicht. |
1758 | Anfertigung eines neuen Registers für die Orgel durch Johann Georg Speth, Faurndau. |
1760 | Neufassung der beiden Nebenaltäre der Pfarrkirche aufgrund einer Stiftung des Freiherrn Joseph Ferdinand de Heures. |
1777 | Reparatur des Kirchendachs. |
1798 | Neue Glocke für die Kapelle in Ingstetten von Glockengießer Heinrich Frauenlob, Ulm. |
1827 | Umfangreiche Orgelreparatur durch Joseph Viktor Gruol, Bissingen. |
1844 | Der Friedhof wird vom Kirchplatz an die heutige Stelle verlegt. |
1845 | Hütten erhält einen Friedhof (an der heutigen Stelle). |
1848 | Hütten von Justingen nach Gundershofen umgepfarrt. |
1849 | Umfangreiche Renovierungen des Hauptaltars, der beiden Nebenaltäre und der Knazlei durch Maler F. J. Zeller, Dietenheim: Altäre und Kanzel werden vergoldet und in alabasterweiß gestrichen, der Kanzel werden vier in Öl gemalte Evangelisten beigegeben. Auch die in der Kirche vorhandenen Statuen - drei bei jedem der beiden Nebenaltäre, der Christus im Chorbogen mit dem danabenstehenden Heiligen Johannes und der Muttergottes sowie der Heilige Johannes von Nepomuk - werden vergoldet. Der Hochaltar wird im Chor zurückgesetzt, er erhält einen neuen Tabernakel mit geschnitzten Cherubim, die zwei Altarbilder werden gereinigt, die danebenstehenden Statuen des Josef und der Barbara vergoldet. Die Bilder der Nebenaltärewerden erneuert: Bilder der Mater dolorosa und des Heiligen Joseph. Chor- und Beichtstühle und Orgel erhalten einen neuen Anstrich. |
1851 | Anschaffung der Stationen für die Pfarrkirche, gemalt von F. J. Zeller, Dietenheim |
1852 | Anschaffung einer neuen Monstranz. |
1854 | Volksmission in Justingen. |
1856 | Umfangreiche Orgelreparatur durch Joseph Klingler von Ennetach. |
1867 | Übergang der staatlichen Baulast an der Pfarrkirche auf die Kirchengemeinde. |
1874; 1889 | Orgelreparaturen durch die Firmen Gern, Reutlingen und Späth, Ennetach. |
1881 | Umfangreiche Renovierung von Chor und Schiff. Dekorationsmalereien von Maler August Kräutle, Ehingen. einfügung dreier gemalter Fenster mit dem Heiligen Oswald, dem Heiligen Sebstian und der Darstellung der Überreichung des Skapuliers an Simon Stock. |
1885 | Nach dem Zerspringen der größten Justinger Glocke, der Glocke von 1685, im Jahr 1884 muß das gesamte Geläut mit Ausnahme des Wetterglöckleins von 1514 erneuert werden. Vier neue Glocken werden angeschafft. |
1886 | Vergrößerung un Renovierung der Kapelle in Ingstetten. |
1890 | Neuer Hochaltar von Bildhauer Bihler in Zwiefalten; Renovierung der Nebenaltäre. |
1898 | Juli 10-17: Feier des 200-jährigen Kirchenjubiläums durch eine einwöchige Volksmission. |
1905 - 1906 | Neubau des Pfarrhauses. Der Neubau wird von der Straße zurückverlegt. |
1906 | Gründung eines Krankenpflegevereins mit Kleinkinderschule. Die Betreuung übernimmt das Mutterhaus Reute. |
1910 - 1911 | Erneuerung des Chors unter Leitung von H. Kolb, Kunstgewerbeschule Stuttgart. Entfernung der Ausmalung von 1881. Ausmalung des Chorbogens mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Oswald. Renovierung der Altarbilder von 1849. Die Gruft der Familie von Fryberg wird verdeckt. |
1914 - 1918 | Erster Weltkrieg: drei Glocken müssen für die Rüstungsindutrie abgeliefert werden. |
1920 | Zwei neue Glocken werden angeschafft bei der Firma Wolfart, Lauingen. |
1930 | Ingstetten erhält einen Friedhof. |
1942 | Zweiter Weltkrieg: Beschlagnahme dreier Glocken für die Rüstungsindustrie, Justingen hat nur noch eine Glocke. |
1943 - 1944 | Reparatur des Kirchendachs. |
1947 | Vier neue Glocken werden angeschafft bei der Firma Bachmair, Erding. |
1957 - 1960 | Umfangreiche Renovierung der Pfarrkirche unter Leitung von Architekt Wolf Bzoska, Ehingen: Entfeuchtung der Außenmauern und Renovierung des Chors durch Restaurator Eberhard Kneer, Munderkingen. Erneuerung des Dachstuhls. |
1958 | Juli 20: Weihe eines neuen Hochaltars durch Weihbischof Wilhelm Sedlmeier: der Altar wird durch Tausch gegen den Altar von 1890 vom Haus Waldburg-Zeil aus der Kapelle des Salvatorkollegs in Bad Wurzach erworben. Die Mensa stellt die Firma Zeidler und Wimmel, Riedlingen, her. |
1963 - 1966 | Abriß der Sebastians-Kapelle und Neubau der St. Sebastians-Kirche in Ingstetten. Weihe am 23. Juli 1966 durch Bischof Leiprecht. |
1968 - 1970 | Innenrenovation der Pfarrkirche. Entfernung des barocken Gestühls und der barocken Orgel mit der zweiten Empore. Neue Orgel von der Firma Späth, Ennetach. |
1973 | Fünf neue Glocken werden angeschafft bei der Firma Perner in Passau. |
1975 | Neuer Kindergarten |
1976 | Leichenhalle in Ingstetten. |
1977 | Einweihung des Gemeindehauses. |
1979 | Leichenhalle in Justingen. |
1981 | Auflösung der Schwesternstation Justingen durch das Mutterhaus in Reute. |
1982; 1991 | Renovierung der Kapelle Ingstetten. |
1985 | Feldkapelle in Ingstetten auf dem Hasenburren |
1983 - 1991 | Renovierung der Pfarrkirche unter Leitung von Architekt Rudolf Brändle, Münsingen. 1983 Renovierung des Turms, 1985 der Außenwände, 1987 der Innenwände. Entfernung der Kanzel. |
1991 | Februar 3: Abschluß der Arbeiten mit der Weihe eines neuen, von Gerhard Tagwerker in Echterdingen gefertigten Altars durch Weihbischof Bernhard Rieger. |
1991 | Renovierung der Schloßkapelle aus der Mitte des 19. Jhs durch Ulrich von Freyberg. |